Heiko Jacobs' Seiten zum Thema:
U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe
-- Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung: Die Kombilösung hat städtebauliche Nachteile und die Süderweiterung der City ist schon erfolgreich --
Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung
– Die Kombilösung
hat städtebauliche Nachteile und die Süderweiterung der City
ist schon erfolgreich
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Die U-Strab in der Kombilösung hat städtebauliche Nachteile.
Wirbt man nicht damit für die U-Strab, dass sie in der
Fußgängerzone die Barrierewirkung reduzieren soll?
Während die "Barriere" Bahn aber nach paar Sekunden wieder weg gefahren
ist, sind die neuen Barrieren, die man dafür errichten muss,
dauerhaft: die drei Rampen am Mühlburger und Durlacher Tor und in
der Ettlinger Straße:
Rund 200 m lang statt 30-75 m wie die Bahn, breiter und
unüberwindbar und ziemlich hässlich.
Oststadt, Weststadt und Südstadt Stadtteile 2. Klasse?
Überhaupt trägt die Kernstadt abseits der Innenstadt die Nachteile:
entweder Rampen oder verkorkstes Liniennetz, während
Innenstadt, Randstadtteile und Nachbargemeinden die (angeblichen)
Vorteile genießen.
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Die Barrierewirkung der Bahnen ist zudem änderbar:
Eine leichte Entlastung hilft da schon.
Vor allem bei den "großen dicken" Linien, die wegen ihrer Länge
und "optischen" Höhe (Unterkante Fenster) als gelbe Wand erscheinen
kann man viel machen durch andere Linienführungen im Zweisystembereich
und neuere (optisch) "leichtere" Bahnen auf den Einsystem-Stadtbahnlinien,
die bis zur Fertigstellung der U-Strab eh zum Austausch anstehen.
So erreicht man die jahrelang vorhandene Akzeptanz wieder zurück.
- Apropos Barrieren:
Das Einkaufszentrum am Ettlinger Tor zeigt deutlich, dass nicht
der breite barrierenfreie Raum kauffördernd ist, sondern enge Gänge,
wo man nicht auf die andere Seite wechseln kann (Erdgeschoss und
Obergeschoss dort, auch im Kellergeschoss durch Brunnen).
Haben Kunden viel Platz, verteilen sie sich, Es sieht so aus,
als wäre nix los, dies macht keinen attraktiven Eindruck, der
Leute anlockt.
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Der gestalterische Spielraum ist begrenzt, wie ich
2002 schon überschlagen habe, will man nicht die
alten "Barrieren" nur durch neue ersetzen.
Außerdem brauchen Rettungsdienste weiterhin eine frei befahrbare
Trasse (auch während er Bauzeit, das wird noch interessant werden...).
Die Kosten für die Umgestaltung sind noch gar nicht mit drin und
gehen völlig zu Lasten der Stadt.
Das Ergebnis sind Flächen, die nach Geschäftsschluss kaum noch
jemand nutzt, wie schon in anderen Städten wie Stuttgart.
Das belebende Element Straßenbahn, das zu jeder Zeit Leute in die
Fußgängerzone bringt, fehlt dann.
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Die Süderweiterung, 2002 noch in der Planung befindlich, hat mit dem
ECE-Einkaufszentrum am Ettlinger Tor (ETK) 2005 einen entscheidenden Schritt
getan. Vier Jahre ist es nun in Betrieb und straft denen Lügen, die
immer behaupteten, dass Karlsruher Nahverkehr nur dann funktioniert,
wenn er über den Marktplatz läuft (was die Kombilösung
gar nicht so leistet, wie schon gesehen),
damit niemand zu viel laufen muss: Wahre Fußgängerströme sind nun
unterwegs zwischen ETK und Marktplatz bzw. Europaplatz via
Karl-Friedrich-Straße, Lammstraße und Erbprinzenstraße.
Das soll nicht heißen, dass man nun Bahnen beliebig umleiten kann.
Nein, intelligente Liniennetze sehen anders aus, viele U-Strab-Gegner
machen sich das zu einfach.
Es zeigt aber, dass durchaus auch andere Lösungen als heute Akzeptanz
finden könnten, wenn sie gut gemacht sind.
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Die Süderweiterung mit dem ETK zeigt auch, dass sich das Flanieren nicht
nur auf die Kaiserstraße beschränken muss. Diese ist ein langer,
breiter Schlauch. Auch weiterhin große Fußgängerströme werden nie
eine gemütliche Atmosphäre aufkommen lassen.
Im Dreieck aus Ettlinger Tor, Markt- und Europaplatz gibt es aber
genug gemütliche Nischen wie Friedrichsplatz, Kirchplatz St. Stephan,
Ludwigsplatz, das Plätzchen im Zuge der Lammstraße, ...
Hier hat sich bereits eine Flaniermöglichkeit etabliert durch das ETK!
Auch der Schlossplatz hätte genug noch ungenutztes Potential oder
Europa- und Stephanplatz, wenn man sie besser an den Rest der
Fußgängerzone anbinden würde (wie schon 2002 geschrieben).
Nicht jede kommerzielle Veranstaltung muss auf dem Marktplatz
stattfinden.
- Apropos:
Eine Bilanz darüber, wo überall im Namen
der Kombilösung gebaut wird in Verlgeich zu den Abschnitten, die
von Baustellen unberührt bleiben (erst mal, weil hinterher soll
ja die Fußgängerzone aufgewertet werden, sprich: nochmal Baustelle).