Akutell: Siehe auch Kapazitätsgutachten Vieregg - Rößler, eine Seite drüber verlinkt!
Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung
Das Hauptargument 2009 sind die Kosten. Die sind wichtig, aber
sie sprechen nicht alleine für oder gegen die Kombilösung in der geplanten Form.
Was sonst noch dafür oder dagegen spricht (oder auch dafür oder für Variationen
am Konzept), möchte ich hier zusammen stellen:
Die Kostenfrage
Es ist ein Autoförderprojekt
Wirklich wirtschaftlicher?
Nicht zukunftssicher
Umständlicher für die Fahrgäste
Mobilitätseingeschränkte
Sicherheit?
Städtebauliche Nachteile und
die Süderweiterung der City ist schon erfolgreich
Einzelhandel
Alternativen besser
- Die Kostenfrage
- Der Eigenanteil der KASIG bzw. der Stadt,
also "unser" Anteil, steigt
kontinuierlich schon bevor überhaupt angefangen wurde zu bauen:
Statt wie 2002 versprochen 15% = 79,5 Mio. nun
30% = 172 Mio. Euro.
Also absolut wie relativ verdoppelt!
-
Der Eigenanteil wird zu 100% auf Punp finanziert und
verdreifacht die Summe der Kredite in der KVVH
- Das Fördergesetz läuft Ende 2019 aus, bauen wir länger, gibt's
kein Geld mehr! Ein Spiel mit dem Feuer!
-
Die Zuschusswürdigkeit wird langsam unsicher.
Die "Standi" wackelt bedenklich!
- Mehr zur Kostenfrage
- Die Kombilösung ist ein
Autoförderprojekt
-
Die Kombilösung wird aus Finanztöpfen des ÖV bezahlt, aber es profitieren
hauptsächlich Autofahrer durch weniger Bahnen und
durch eine zusätzliche Autounterführung am Mendelssohnplatz etc.
Das ist falsch und bringt wenig ...
-
Mehr zur Autoförderung
- Wirklich
wirtschaftlicher?
- Man verspricht Umlaufeinsparungen durch kürzere Fahrzeiten.
Zwei Linien müssen aber einen Umweg fahren, um in den Tunnel zu kommen,
und verlieren die prognostizierten 2 Minuten so locker wieder.
-
Das mit der Kombilösung mögliche Netz braucht
zusätzliche Linien zum Ausgleich von Nachteilen.
Ob sich diese rechnen?
-
Die Kombilösung prognostiziert mehr Fahrgäste. Nur wo
sollen die herkommen?
-
Die zusätzlichen Betriebskosten etc. des Tunnels fallen aber
auf jeden Fall an.
- "Aus den Augen, aus dem Sinn": Die Bahn kann nicht mehr so direkt
für sich selbst als Alternative werben durch einfache Präsenz im Straßenbild.
- Mehr zur Wirtschaftlichkeit
- Die Kombilösung ist nicht
zukunftssicher
- Ein Stadtbahntunnel ohne gleichzeitig die Gleise oben in der
Kaiserstraße zu belassen schafft keine neuen Kapazitäten, der
Engpass bleibt im wesentlichen unverändert, nur tiefer gelegt.
... und funktioniert nicht, siehe Gutachten Vieregg - Rößler!
-
Bei immer weniger und immer teureren Öl und immer mehr Maßnahmen
gegen Abgase und zu viel CO2 wird der ÖV ausgebaut werden müssen:
Mehr Kapazität ist nötig!
-
Das geht nur mit Wählerbetrug (Gleise oben drin lassen) oder mit
Maßnahmen, mit denen man die City jetzt schon auch ohne Tunnel
entlasten könnte.
- Mehr zur Zukunftssicherheit
- Die Kombilösung ist umständlicher
für die Fahrgäste
- Der Marktplatz, eigentlich die "heilige Kuh", wegen der man Alternativen
madig macht, wird mit Kombilösung schlechter erreicht als heute, weil
heute dafür befahrene Abbiegemöglichkeiten entfallen müssen.
Auch andere Plätze trifft es in geringerem Umfang.
-
Der Zeitbedarf beim Zugang zu den Bahnen und beim Umsteigen steigt
deutlich durch längere Wege zu den verbleibenden Haltestellen.
Zwei Linen müssen Umwege fahren, um in den Tunnel zu kommen.
- Die Tram als Kurzstreckenverkehrsmittel innerhalb der City
wird völlig unattraktiv
- Mehr zu Fahrgästen
- Die Kombilösung ist nachteilig
für Mobilitätseingeschränkte
-
Wer Probleme mit der Orientierung hat, egal ob sehgeschädigt,
geistig oder psychisch behindert oder mit Problemen mit unserer
Sprache (Wegweisung), für den wird das Finden des Weges zur Bahn
ungleich schwieriger.
-
Rollstuhlfahrer haben nominell einen Vorteil, aber der entpuppt
sich bei genauerer Betrachtung als nur halbe Sache und mit vielen
Haken und Ösen befrachtet.
-
Und nicht nur als Rolli ist man mobilitätseingeschränkt, sondern
auch mit Rollator, Krücke, Rad, Kinderwagen, Koffern, ...
ist man ständig oder fallweise "schlecht zu Fuß".
Der Stadtbahntunnel baut keine Barrieren ab, sondern errichtet neue!
- Mehr zu Mobilitätseingeschränkten
- Ist die Kombilösung sicher?
-
Oberirdischer Bahnverkehr ist, entgegen der Gerüchte, in Karlsruhe
nicht gefährlich. Unfälle passieren außerhalb, nicht innerhalb
der Fußgängerzone. Eine bahnfreie Fußgängerzone wäre zudem
trügerische Sicherheit, Kinder kann man dort nie frei laufen lassen.
-
Im Tunnel mag weniger passieren, aber wenn was passiert, dann sind die
Folgen ungleich größer, weil Rettungskräfte schwieriger an den Unfallort
kommen.
-
Vor allem im Falle eines Brandes gibt es ungelöste Fragen.
Brände außerhalb von Haltestellen definierte man wegen technischer Maßnahmen
für sehr unwahrscheinlich und sparte sich so weitere Untersuchungen und
Maßnahmen. Rollstuhlfahrer hätten sogar in so einem Falle keinerlei
Überlebenschance wegen veralteter Vorschriften.
Deswegen habe ich eine entsprechende Petition im Bundestag eingereicht.
-
Es geht aber auch um gefühlte Sicherheit, die viele, insbesondere
Frauen und Ältere nicht haben.
-
Nicht zu vergessen: Köln ...
- Mehr zur Sicherheit
- Die Kombilösung
hat städtebauliche Nachteile und die Süderweiterung der City
ist schon erfolgreich
-
Die U-Strab errichtet mit den Rampen neue dauerhafte Barrieren,
während die mit ihr bekämpften "Barrieren" Bahnen nach paar sec.
wieder weg sind. Deren Wirkung kann preiswerter gemildert werden.
Der gestalterische Spielraum in der Kaiserstraße ist begrenzt
(Rettungsdienste etc.)
-
Die Süderweiterung war mit ECE erfolgreich und zeigt, dass Fußwege
akzeptiert werden können und dass Karlsruhe jetzt schon genug
Potential zum Flanieren hat.
- Mehr zu städtebaulichen Aspekten
- Die Kombilösung ist
schlecht für den Einzelhandel
-
Die Bauzeit werden viele Geschäfte nicht überleben.
Die Kaiserstraße nach Fertigstellung ist nicht mehr die Kaiserstraße,
in der sich ein Flanieren lohnen würde.
Nicht zu vergessen sind der kleine Straßenhandel an wartende Fahrgäste
und der Werbeeffekt durch das Vorbeifahren an Läden.
- Mehr zum Handel
- Die Alternativen der Kombilösung sind besser
-
Der Punkt wird noch stärker ausgebaut im Zuge der Überarbeitung meiner
bisherigen Alternativkonzepte. Vorab nur kurz:
-
Deutlich preiswerter
Deutlich flexiblere Liniennetzgestaltung, die jederzeit an neue
Entwicklungen angepasst werden kann
Einfacheres Umsteigen ohne Ebenenwechsel
Besser erreichbar für Mobilkitätseingeschränkte
Attraktiver, man sieht mehr aus der Bahn
Weniger belastend für die Stadt (Bauzeit)
Weiterhin enge Verzahnung ÖV - Ziele - Nutzer
Die Liste wächst noch täglich! ;-) Ich glaube, ich habe nun alles.
Wem noch Argumente fehlen, darf sie mir gerne mailen, ich baue sie bei
Gelegenheit ein.
S.a. alte Liste von 2002 und Meine Einwendungen
zur Planfeststellung