Plätze und Funktionen
Öffentliche Räume: Im Westen der City gibt es deren drei:Der Europaplatz ist einer der beiden zentralen Straßenbahn-Verkehrsknoten der Karlsruher Innenstadt.
Der Ludwigsplatz ist einer der wichtigsten Gastronomie-Schwerpunkte der Karlsruher Innenstadt.
Der neu gestaltete Stephanplatz muss sich erst noch seine Funktion erobern, vielleicht als Ruhe- und Treffpunkt und wochentags als Markt.
Im Prinzip gibt es noch einen vierten Platz: Die Postgalerie mit ihrem glaskuppelgeschützten "Platz" und Gastronomie drumrum.
Diese Plätze könnten einen attraktiven Verbund von Plätzen bilden, baulich zwar voneinander separiert und so mit Zuweisung bestimmter Funktionen, aber durch die Nachbarschaft sich perfekt ergänzend. So wären beispielsweise Veranstaltungen denkbar mit Aktionen auf dem Stephanplatz und Gastronomie auf dem Ludwigsplatz.
Verkehrsströme
Leider werden die drei Plätze voneinander durch Autoverkehr getrennt. Der Wechsel zum Ludwigsplatz erfordert das Queren der relativ stark befahrenen Karlstraße, die Verbindung zwischen Europa- und Stephanplatz erfolgt über wenig attraktive Gehwege.Ist diese Trennung notwendig? Nein. Die Karlstraße ist nur von Süd nach Nord befahrbar. Daraus resultiert bereits, dass die Gegenrichtung ihren Weg woanders findet, es gibt also Alternativen. Es fährt dort auch überflüssiger Verkehr. Bis vor kurzem musste man für den Weg vom Karlstor zum Mühlburger Tor zwingend die Karlstraße in Höhe Kaiserstraße benutzen. Seit Freigabe der Amalienstraße in beide Richtungen könnte man auch anders fahren, aber den derzeitigen Umweg über die Herrenstraße finden nur Eingeweihte, denn das direkte Linksabbiegen ist nicht möglich. Wenn man vom Mühlburger Tor zum Zirkel will, benutzt man auch oft die Karlstraße in Höhe Kaiserstraße, da die Stephanienstraße Einbahnstraße ist und der Weg über Kaiser-, Douglas-, Akademie- und Karlstraße auch nur Eingeweihten bekannt ist. Nur für den Weg Karlstor-Zirkel ist die zentrale Karlstraße der direkteste Weg, aber wie gesagt muss die Gegenrichtung andere Wege fahren. Dies ist für die Richtung Karlstor-Zirkel auch zumutbar. Öffnet man auch die Stephanienstraße in beide Richtungen und schließt dafür die zentrale Karlsstraße zwischen Amalien- und Akademiestraße, dann kann das Linksabbiegeverbot in die Amalienstraße entfallen und über den ampelfreien Kaiserplatz und die Amalien- und Stephanienstraße sind alle Verkehrsbeziehungen möglich und leicht zu finden, auch für nicht Eingeweihte.
Somit entfiele die trennende Barriere Karlstraße, der Platzverbund West ist fußläufig problemlos nutzbar, z.B. für platzübergreifende Veranstaltungen. Die Einkaufslandschaft wird attraktiver, es werden mehr Kunden in Richtung Karlstraße und Waldstraße gezogen. Weniger Verkehr macht den Stephanplatz als Ruhezone attraktiver. Der Europaplatz wird besser an die beiden anderen Plätze angebunden. Bei Wegfall der Straße könnte auch das störende Schutzgeländer an der Haltestelle in der Karlstraße zur Fahrbahn hin entfallen.
Auch der Straßenbahnverkehr profitiert. Ein großer Teil des oft zu beobachtenden Straßenbahnstaus vor der Haltestelle Europaplatz ist darauf zurückzuführen, dass die Bahnen nach Ende des Fahrgastwechsels wegen der Ampel nicht abfahren können, sondern weiter warten müssen, bzw. aus der anderen Richtung nicht in die Haltestelle einfahren können.
Gestaltung der Plätze
Gestalterisch haben die Plätze derzeit noch Mängel. Dem Europaplatz fehlen als Bahnverkehrsknoten zum einen noch Schutzeinrichtungen für die Wartenden. Hier ist die VBK dabei zu unterstützen, entsprechende Einrichtungen bauen zu dürfen. Geplant ist dies bisher nur vor der Hauptpost. Ebenso ist die VBK gegen stadtplanerische Widerstände zu unterstützen im Bemühen, diesen zentralen Umsteigepunkt rollstuhlgerecht umzubauen, d.h. zumindestens mit im Bereich der vorderen zwei Türen auf 34 cm erhöhten Bahnsteigen. Siehe Papier zur Arbeitsgruppe Haltestellen.Der Stephanplatz könnte durchaus noch mehr Einrichtungen zum Ruhen vertragen. Die Idee, den Platz mit Portalbauten zu rahmen, ist im Prizip richtig, deren Gestaltung hätte ruhig etwas weniger betonhaft sein können. Die Rolle der geplanten Würstchenbude im östlichen Portalgebäude als Bindeglied zum Ludwigsplatz und als Abschluss desselben kommt erst nach Schließung der Karlstraße zum Tragen.
